Eklat

Kulturelle Aneignung? Lauterbach blamiert sich in Indien mit „drittem Auge“

Von Daniel Matissek
19. August 2023
Lesezeit: 2 Min.

Nicht nur Bundesaußenministerin Annalena Baerbock, auch Karl Lauterbach versteht es, im Ausland nur noch Kopfschütteln über Deutschland auszulösen: Mit einer Bindi-Stirnbemalung, die eigentlich das Symbol einer verheirateten Frau darstellt, posierte der Bundesgesundheitsminister in einem indischen Krankenhaus.

Lauterbach „gastiert” derzeit auf dem Subkontinent, um am Treffen der G20-Gesundheitsminister teilzunehmen. Dort will der Pharma-Lobbyist nun die „deutsch-indische Partnerschaft bei der Arzneimittelherstellung” ausbauen. Anders als im Fall Baerbocks, die ihren Pazifiktrip nach zwei Fehlversuchen und knapp 200.000 Litern in die Luft geblasenen Kerosins abbrechen und umkehren musste, hatte es die Flugbereitschaft immerhin geschafft, ihn nach Delhi zu befördern.

Der Versuch, „Kompetenz“ zu heucheln

Doch Lauterbach wäre nicht Lauterbach, wenn er seine – von ihm umfangreich auf Twitter „dokumentierte“ – Reise nicht nutzte, um sogleich in alle sich bietenden Fettnäpfchen zu treten. So machte er in dem Versuch, seine Eindrücke von Land und Leuten zu schildern und nicht nur medizinische, sondern auch kulturelle „Kompetenz” zu heucheln, sich und Deutschland gleichermaßen lächerlich – mit einem Schnappschuss aus einer Klinik.

Das Twitterfoto zeigt ihn in einem indischen Krankenhaus – mit dem traditionellen roten Punkt auf der Stirn. Dieser ist als „Bindi“ bekannt und Zeichen einer verheirateten Frau. Lauterbach ist denn auch der einzige auf dem Bild, der diesen Punkt trägt, der auch als Symbol für das sogenannte „Dritte Auge“ gilt und einen besonderen Energiepunkt markieren soll.

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Kulturelle Aneignung?

Nicht nur, weil Lauterbach bislang keinerlei Anlass zu der Vermutung gegeben hatte, dass hinter seiner Stirn besonders viel „Energie” fließe, hagelte es prompt Spott über seine absurde Aufmachung. Es wurde auch der gerade von Linken so gern erhobene Vorwurf der „kulturellen Aneignung“ laut.

Als Gipfel der Peinlichkeit versah Lauterbach das Bild auch noch mit der Bemerkung: „Das Krankenhaus ist hoch digital und nutzt KI zur besseren Versorgung von z.B. Schlaganfallpatienten. Wir informieren uns hier über diese Technologie, die auch für Deutschland interessant ist.“ Von High-Tech ist auf dem Foto allerdings nichts zu sehen; dafür liegen Unmengen „analoger“ gewöhnliche Papierakten vor dem Patientenbett herum.

Sind Patientenrechte im Ausland egal?

Zudem ist auch der Patient selbst zu sehen; sein Gesicht ist nicht unkenntlich gemacht. Das Ganze erweckt den Eindruck, als habe Lauterbach einfach die Gelegenheit für ein schnelles PR-Foto genutzt – wobei Datenschutz und Persönlichkeitsrechte von Kranken in der Dritten Welt für ihn offenbar vernachlässigbar sind. Man könnte darüber lachen, wenn nicht auch ganz Deutschland durch solche Peinlichkeiten in Mithaftung genommen würde.

Es ist nicht der erste Fauxpas dieses Skandalministers im Ausland: Erst letzten Monat hatte Lauterbach seinen Italienurlaub dazu benutzt, die angebliche Rekordhitze im Land zu beklagen, die in Wahrheit völlig unauffällig-normal war.

Massiver Image-Schaden

Der deutsche Gesundheitsminister kündigte bei der Gelegenheit gleich ganz Südeuropa die Auslöschung durch den Klimawandel an. Mit seinen Äußerungen sorgte Lauterbach prompt für Empörung in der italienischen Regierung und bei Tourismusverbänden. 

Die Minister der Ampel-Regierung richten also nicht nur in Deutschland massive Schäden für ihr Land an. Auch bei Auslandsbesuchen muss man ressortübergreifend immer darauf gefasst sein, dass sie mit einer bodenlosen Arroganz und nackten Unfähigkeit für Eklats sorgen.

Zum Autor: Daniel Matissek ist Journalist mit pfälzischen Wurzeln, arbeitet neben für AUF1 auch für diverse deutschsprachige freie Medien (unter anderem „Journalistenwatch.com“). Gründungsherausgeber des Blogs „Ansage.org“. Schwerpunktthemen: Migrationspolitik, politischer Extremismus, Demokratie und Medienlandschaft. Freund differenzierter Zwischentöne, aber gerne auch leidenschaftlicher Polemiker. Devise: „Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos; es könnte aber auch umgekehrt sein.“

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